Eddy polarisiert die Big Brother Zuschauer

Wenn man sich durch die Big Brother-Foren klickt, stellt man schnell fest, dass Eddys Nominierung derzeit das beherrschende Thema ist. Schon lange wurde nicht mehr mit so viel Engagement gestritten, diskutiert und argumentiert. Die aktuelle Streitfreude erinnert sehr an die Zeiten, zu denen leidenschaftlich über Ginnys (BB6) oder Franzis (BB6) Vorzüge und Nachteile debattiert wurde. Mal sachlich, mal weniger sachlich und hin und wieder etwas überengagiert. Eddy hat sich längst zu einer Art Franzi entwickelt. Ganz neu ist das Thema übrigens nicht. Von Beginn an wurde um Eddys Person gestritten. Schließlich war er in fast alles, was Big Brother 7 bisher zu bieten hatte, aktiv verwickelt. Dabei fiel er oftmals positiv auf, aber auch nicht selten negativ. Ganz klar dominiert er auch im Haus das Geschehen. Als Zuschauer bekommt man schnell den Eindruck, dass andere Bewohner sich gern mehr ins Geschehen einbringen würden. Aber vielen scheint es, unter Eddys forschen Art, schwer zu fallen.
Interessanterweise wäre Eddy, wider Erwarten der meisten Zuschauer, auch nominiert, wenn die Stimmen der Bewohner gezählt hätten. Das hätte man im eigentlichen Tagesgeschehen des Hauses nicht vermutet. Denn keiner seiner Mitstreiter geht ihn offen an. Im Gegenteil, es scheint viel eher so, als würde jeder um Eddys Gunst und Aufmerksamkeit buhlen. Offensichtlich wollen sich alle in seinen Windschatten hängen, weil jeder vermutet, man sei dort am sichersten aufgehoben. Auf jeden Fall erwartet uns eine spannende Abstimmung. Denn gegensätzlicher wie Eddy und der mitnominierte Andreas kann man kaum sein. Eddy ist eine starke Persönlichkeit, er wirkt gefestigt, clever und stellt wohl für viele Frauen ein ganz hübsches Kerlchen dar. Andreas hingegen ist labil, dumm und alles andere als hübsch – trotz seiner wundersamen, oktroyierten Verwandlung zum BB-Dressman.
Eddy spaltet die Zuschauer wie kein anderer. Es fällt natürlich schwer, wegen seiner Art, Eddy neutral zu beurteilen. Man kann ihn eigentlich nur gut oder böse finden. Bei Andreas (also known as Knubbel) ist die Sachlage schon klarer. Die meisten seiner Sympathisanten werden ihn wohl eher bemitleiden, als bewundern. Frage: Wer soll gewinnen? Der Übergroße oder der Zwerg? Das ist etwa so, als würde man gefragt: Wer soll das DFB-Pokal-Finale gewinnen? Der übermächtige FC Bayern München oder die Hobbykicker vom FC Wacker Burghausen. Die einen werden sagen, die starken Bayern haben sich den Pokal redlich verdient, weil sie praktisch ihre Leistung immer wie auf Knopfdruck abrufen können. Die anderen werden sagen, dass sie es ganz toll fänden, wenn der kleine FC dem großen ein Bein stellt.

Dabei bin ich mir gar nicht so sicher, ob Eddy wirklich so abgeklärt ist, wie er immer wirkt. Man möge sich mal an die Situation erinnern, als er beim BB-Gesangswettbewerb nur Zweitletzter wurde. Sein Kinn fiel wie ein Sein auf die Tischplatte. Später, als er zur Nominierung ins Sprechzimmer gerufen wurde, bekam er vor Beklemmung fast keinen geraden Ton mehr über die Lippen. Er wusste nämlich sehr genau, dass die Sangeskünste in diesem Wettbewerb bestenfalls zweitrangig bewertet werden. Primär war die Wahl ein Beliebtheitsvoting. Und ausgerechnet Kathrin, die ganz oben auf seiner Hassliste steht, gewann den Contest. Das hatte ihn für eine Weile empfindlich zugesetzt. Die Zuschauer hatten ihm damit klargemacht, dass er im Streit zwischen sich und Kathrin bei den Zuschauern verlieren wird. Das saß tief.

Und nun die Nominierung. Fälschlicherweise geht er davon aus, dass er nicht nominiert sei, wenn seine Mitbewohner entschieden hätten. Ein Trugschluss. Denn selbst die Stimmen seiner WG hätten ihn auf die Liste gebracht. Von Gelassenheit ist bei Eddy nun nichts zu spüren. Er ist nervös und befürchtet, dass er das Haus verlassen muss. Schließlich hat Andreas bereits zwei Nominierungen überstanden. Und sowas kann zum Dauerläufer werden. Man denke da an Michael aus BB6, oder Lisa aus BB5 die bis heute den Nomi-Rekord hält, wenn ich mich recht entsinne. Ihre letzte Nominierung hatte sie dann irgendwann nicht mehr überstanden. Michael hatte sie alle überstanden, was ihn letztlich auch zum Staffelsieger machte.

Vorteilhaft für Eddy entwickelt sich zur Zeit Andreas’ Ansehen beim Zuschauer. Offensichtlich fühlen sich viele inzwischen von Andreas’ melancholischer Lebensweise genervt. Es ist einfach zu viel der Jammerei. Und nun wirft Big Brother ihm auf der Zielgeraden noch den möglich Rettungsanker hin. Auf Grund einer boykottierten Wochenaufgabe durften die Hirnlos-WG einen Bewohner nachnominieren. Getroffen hat es Doreen. Die hat bei den Zuschauern die Beliebtheit nicht gerade gepachtet. Genau das Gegenteil scheint der Fall zu sein, wenn man den  aktuellen Umfragen trauen mag. Dort hat sie offensichtlich die Führung in Sachen Unbeliebtheit übernommen. Ich habe keine Ahnung, wer von den dreien auch noch am Tag nach der Entscheidung im Haus sein wird. Ehrlich gesagt, könnte ich auf das ganze Trio gut verzichten. Auch Eddys viel zitierten Unterhaltungswert würde ich nicht missen. Denn, dass die Staffel langweilig würde, sobald eine bestimmte Person rausgewählt ist, hat sich in der Vergangenheit noch nie bewahrheitet. Big Brother hat es immer verstanden, andere Personen in den Fokus zu rücken, sobald ein scheinbar unverzichtbarer Bewohner die Segel streichen musste.

Diese Entscheidung stellt wohl für die meisten Zuschauer das bisherige Highlight der Staffel dar. Ich bin gespannt, wie das Ergebnis am Montag ausfallen wird. Erstmals wage ich keine Prognose zur Entscheidung, weil ich wirklich keinen Schimmer habe, wer am Ende die Nase vorn hat

Gruß Melanie