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Germany… 24 Points? Eurovision Song Contest 2016 mit neuem Voting-System

Germany... 24 Points? Die EBU hat Regeländerungen beschlossen, weshalb die ESC Punktevergabe 2016 anders abläuft als in den vergangenen Jahren. Erstmals werden Jury- und Zuschauerstimmen getrennt voneinander vergeben. Die Folge: Ein Land kann bis zu 24 Punkte von einem anderen Teilnehmer erhalten. Die Details...

ESC Punktevergabe 2016 24 Punkte Voting
(c) EBU

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ESC Punktevergabe: 2016 mit Neuerungen

Es ist die spannendste Phase eines ESC-Abends: die Punktevergabe. 2016 läuft diese jedoch anders ab als bisher bekannt. Die Verantwortlichen von EBU und Reference Group haben Änderungen an den Regeln des Eurovision Song Contests beschlossen. Beim ESC aus Stockholm finden diese erstmals Anwendung. Neu am Prozedere ist die strikte Trennung von Jury- und Zuschauerstimmen.

ESC Voting 2016: Das sind die Neuerungen

Wurde bisher ein kombiniertes Ergebnis ermittelt, bei dem der Einfluss jeweils 50 Prozent betrug und letztlich maximal 12 Punkte vergeben wurden, treten bei der ESC 2016 Punktevergabe nun folgende Neuerungen in Kraft:

  • Jury und Zuschauer eines Landes können jeweils bis zu 12 Punkte an ein Land vergeben. Die Wertungen werden getrennt voneinander verkündet. In Summe kann es also maximal 24 Punkte aus einem anderen Land geben. An der altbekannten Punktestaffelung ändert sich nichts.
  • Eine Spokesperson verliest, wer von der Landes-Jury 12 Punkte erhalten hat – alle anderen Abstufen werden nur noch eingeblendet. Für Deutschland übernimmt den Job 2016 erneut Barbara Schöneberger.
  • Hat jedes Land seine Jury-Punkte vergeben, werden die Zuschauerstimmen der Länder addiert und von den Moderatoren verlesen. Sie beginnen bei dem Land, das die wenigsten Punkte erhalten hat.

Das Ziel der Verantwortlichen ist leicht erkennbar: Sie wollen die Eurovision Song Contest Punktevergabe 2016 noch spannender machen. Während in den letzten Jahren schnell klar war, welches Land wohl gewinnen wird, erfahren die Zuschauer in diesem Jahr erst im letzten Moment, wer den Löwenanteil an Zuschauerpunkten erhalten hat und damit Gewinner des Eurovision Song Contests 2016 ist.

ESC Video: Punktevergabe-Neuerungen in Stockholm

Neuerungen bei der Punktevergabe: Warum die EBU die Regeln verändert hat

Schon in den vergangenen Jahren gab es das Bestreben die Punktevergabe noch spannender zu machen. So wurde die Reihenfolge der Länder, die ihre Punkte verkünden, schon seit einigen Jahren nicht mehr ausgelost. Stattdessen haben die Verantwortlichen schon im Vorfeld anhand von Jury-Ergebnissen berechnet, welche Länder-Reihenfolge bei der Verkündung der Punkte für größtmögliche Spannung sorgen kann. Dass weitere Veränderungen notwendig sind, zeigte sich jedoch auch im vergangenen Jahr, als Måns Zelmerlöw den Sieg holte. So stand schon etwa 20 Minuten vor Showende fest, dass er den Wettbewerb erneut nach Schweden holt. Der Geschmackskonsens aller Länder war nach nur wenigen Länderbewertungen absehbar.

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Neues System wurde bereits seit 2012 von den Verantwortlichen diskutiert

Das neue System, das dieses Jahr erstmalig Anwendung findet, wurde bereits seit 2012 von den Verantwortlichen diskutiert – nun hat man es beschlossen und setzt es erstmalig um. “Die neue Art der Präsentation ist ein großer Schritt hin zu einer besseren Fernsehshow und einem spannenderen Wettbewerb”, kommentierte Jon Ola Sand (Executive Supervisor der EBU) die Änderung. Letztlich sorgen die Neuerungen auch für eine größere Streuung der Punkte. Insbesondere dann, wenn Jury- und Zuschauervotings unterschiedliche Länder berücksichtigen – etwa als Polen 2014 in Großbritannien von den Zuschauern geliebt und der Jury quasi missachtet wurde. Letztlich gab es damals von den Briten keinen einzigen Punkt für Polen – bei den Zuschauern war das Land auf Platz 1, bei der Jury belegte es jedoch nur Rang 25. Der Konsens lag irgendwo dazwischen – und nur diese Länder wurden damals mit Punkten berücksichtigt. Dies sähe 2016 anders aus.

Klar ist aber auch: Durch die Verkündung der Jurypunkte und der gebündelten Vergabe der Zuschauerstimmen bleibt nicht nachvollziehbar, wie viele Punkte Deutschland etwa von den österreichischen Zuschauern bekommen hat – und umgekehrt. Die detaillierte Aufschlüsselung findet sich erst nach der Show auf der offiziellen Eurovision-Webseite und hinterlässt bei all dem Nervenkitzel der Punktevergabe doch einen faden Beigeschmack.

In Schweden nichts Neues: System bereits seit Jahren im Einsatz

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In Schweden ist die Trennung von Jury- und Zuschauerstimmen übrigens nichts Neues. Beim ESC-Vorentscheidsformat “Melodifestivalen” werden die Ergebnisse schon seit Jahren auf diese Weise verkündet. Dies sorgte schon so manches Mal für ein Herzschlagfinale. Dass die neue ESC Punktevergabe 2016 erstmals in Stockholm zum Einsatz kommt, verwundert also nicht. Schon vor über 40 Jahren wurde der Grand Prix übrigens ebenfalls in Schweden revolutioniert. Damals kam erstmals das 12-Punkte-System zum Einsatz…

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