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Wegen Corona: Big Brother-Moderatorin aus Kanada macht “Home Studio”

Um den Kampf gegen das Coronavirus zu unterstützten, sollten Menschen nach Möglichkeit von großen Büroräumen ins Home Office wechseln. Auch Arisa Cox, die Moderatorin von Big Brother Canada, hat sich diesen Ratschlag in dieser Woche zu Herzen genommen und präsentierte eine bemerkenswerte Folge aus dem Home Studio.

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Drastische Zeiten erfordern drastische Maßnahmen. Um die rasante Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, hatte zuletzt die Bundeskanzlerin die Bürger in Deutschland aufgefordert, möglichst zu Hause zu bleiben. Einige Bundesländer haben nach dem Vorbild Bayerns nun sogar Ausgangsbeschränkungen erlassen, damit Bürger zuhause bleiben und sich schützen.

Big Brother Canada: Arisa Cox moderiert von zuhause

Doch nicht nur in Deutschland wird das öffentliche Leben stark heruntergefahren. Rund um den Globus tauschen Arbeiter ihr Büro gegen Home Office ein. Zu ihnen gehört auch Arisa Cox, die fabelhafte Moderatorin des kanadischen Big Brothers. Die aktuellste Folge der Live-Show präsentierte sie nämlich aus ihren eigenen vier Wänden.

„Hallo zusammen, wie viele andere Kanadier habe ich entschieden, diese Woche von zuhause zu arbeiten – einfach als reine Vorsichtsmaßnahme für meine Familie. Um deutlich zu sein: Mir geht es gut“, so Arisa Cox in ihrer Anmoderation. Das war auch möglich, weil es sich um keine wirkliche Live-Show handelte. Die geplante Live-Rauswahl wurde nämlich wegen zweier Rauswürfe abgesagt, stattdessen gab es lediglich Szenen aus dem Haus und ein voraufgezeichnetes Match zu sehen.

„Was die Ereignisse im BBCAN-Haus angeht, war es um ehrlich zu sein eine sehr schwierige Woche. Am Ende hat die Produktionsfirma entschieden, zwei Bewohner aus dem Haus zu werfen. […] Zeiten ändern sich. Und was mal hinnehmbar war, ist in 2020 nicht mehr hinnehmbar und wir müssen [als Gesellschaft] vorankommen“, so Arisa Cox weiter.

A message from @arisacox. #BBCAN8 pic.twitter.com/RNMb3dRkYC

— Big Brother Canada (@BigBrotherCA) March 20, 2020

Großes Drama um Rauswürfe bei Big Brother Canada

Doch was ist passiert? Big Brother Canada ist wie das amerikanische BB als Spiel angelegt, bei dem die Zuschauer kaum Einfluss haben. Stattdessen wählen sich die Bewohner selbst gegenseitig heraus. Das befördert hinterlistiges Verhalten und taktisches Vorgehen im Haus und manchmal kochen Emotionen gerade auch deswegen über. Einige Bewohner rufen dann ein Hausmeeting ein, um Probleme vor versammelter Mannschaft zu besprechen.

Während eines solchen Meetings kam es zu einem heftigen Streit und Jamar – ein schwarzer Bewohner – erklärte seinem Kontrahenten Kyle, dass ihm dessen Muskelmasse draußen nicht helfen würden und imitierte dabei mit seinen Händen Pistolen. Später entschuldigte er sich hierfür vor allen Bewohnern. Kyle und Vanessa, die schon länger daran arbeiteten, Jamar aus dem Haus zu bekommen, nahmen die Entschuldigung nicht an und erklärten weiterhin, Sorge um ihr leibliches Wohl zu haben.

Die kostenlosen Live-Streams wurden daraufhin erst einmal abgestellt und Jamar von den Produzenten aus dem Haus geworfen. Die Produktionsfirma, die Big Brother Canada mit einer Lizenz von EndemolShine herstellt, erklärte daraufhin: “Insight Productions hat die schwierige Entscheidung getroffen, einen Bewohner rauszuwerfen aufgrund seines Verhaltens, das einen Verstoß gegen die ‘Big Brother’-Hausordnung darstellte.“

Die Entscheidung stieß wiederum den Fans sauer auf, die ihrem Ärger auf Twitter freien Lauf ließen und den Hashtag #IStandwithJamar sogar bis auf den zweiten Platz der kanadischen Twitter-Trends brachten. Auch etliche Ex-Bewohner kritisierten die Macher scharf. Sie verwiesen darauf, dass auch früher bereits Bewohner Pistolen andeuteten, schlimmere Drohungen äußerten und anders als Jamar nicht gehen mussten. In der Entscheidung hätte daher auch Jamars Hautfarbe eine Rolle gespielt.

Unverständnis äußerten sie zudem darüber, dass Kyle keine Konsequenzen zu spüren bekam. Dabei provozierte er Jamar regelmäßig, machte bei dem erwähnten Hausmeeting beispielsweise immer wieder Kussgeräusche. Darüber hinaus fiel Kyle auch mit rassistischen Verhalten auf. So hat er Jamar und einen weiteren schwarzen Mitbewohner gebeten, das N-Wort zu gebrauchen.

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Darüber hinaus soll Kyle nach dem Rauswurf von Jamar behauptet haben, dass er sich gar nicht so bedroht fühlte. Vanessa hingegen konnte nicht genau erklären, warum sie Jamars Verhalten für so beängstigend empfand. Die Vermutung daher: Die beiden suchten einfach nur nach einem Vorwand, um einen Mitstreiter um den Sieg möglichst einfach los zu werden.

So arbeitete Big Brother Canada den Rauswurf der beiden Bewohner auf

Tatsächlich scheint der Aufschrei der Fans zu längeren Diskussionen bei den Produzenten geführt zu haben. Während die Live-Streams für mehrere Tage abgeschaltet waren, haben sie nämlich auch Kyle aus dem Haus geworfen. Die genauen Gründe verraten die Macher jedoch nicht. Bezüglich Jamars Rauswurfs erklärten sie über Arisa Cox: „Die Entscheidung der Produzenten basiert auf Ereignisse, die zum Teil nicht im Livestream zu sehen waren.“

Nachdem die Reaktion auf Jamars Auszug gezeigt wurden, ließ Arisa Cox die Zuschauer wissen: „Die Produzenten haben bei Kyle eine Reihe an problematischem Verhalten beobachtet und infolgedessen wurde auch er aus dem Spiel genommen. Wir wollen das deutlich machen: Diese Entscheidungen wurden auf der Grundlage der Durchsicht von Filmmaterial aus der gesamten Saison getroffen. Um es noch einmal zu wiederholen: Zwar wurden einige dieser Probleme in den Livestreams gezeigt, aber sicherlich nicht alle.“

A reset button. #BBCAN8 pic.twitter.com/two2kO8QZu

— Big Brother Canada (@BigBrotherCA) March 20, 2020

Wie bereits erwähnt wurde in Folge der beiden Auszüge die geplante Rauswahl abgeblasen. Stattdessen haben die Bewohner eine Ansage von der kanadischen Big Brother-Chefin Erin Brock. Sie erklärte, dass es ihnen nicht leichtgefallen sei, Kyle rauszuwerfen. Die Macher stünden jedoch hinter ihrer Entscheidung und würden kein Fehlverhalten tolerieren, das dem Geist und der Integrität der Show entgegensteht.

Dabei klang durch, dass Rassismus wohl in der Tat eine Rolle bei den Rauswürfen gespielt hat – und dass auch die Produktion wohl Fehler gemacht hat: „Das Besondere an Big Brother ist, dass die Show Menschen aus allen verschieden Lebenswelten, mit all den unterschiedlichen Vorgeschichten und aus all den verschiedenen Orten zusammenkommen. Und ihr könnt voneinander lernen. Es ist ein Geschenk, ein absolutes Geschenk, hier drin zu sein. Ihr, wir alle, müssen zusammen besser werden.“

Corona-Update für die kanadischen Bewohner

Es war übrigens nicht das erste Mal in dieser Woche, dass die kanadische BB-Chefin persönlich zu den Bewohnern sprach. Vor Jamars Rauswurf schaltete sie sich bereits einmal ins Haus, um die kanadischen Bewohner über das Coronavirus zu informieren. Das verlief jedoch weniger spektakulär als hier in Deutschland – auch wenn die Bewohner immerhin Briefe ihrer Liebsten bekommen haben. Mehr dazu erfahrt ihr hier. 

We're all in this together. #BBCAN8 pic.twitter.com/kOOYky31jA

— Big Brother Canada (@BigBrotherCA) March 20, 2020

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