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Jetzt offiziell: Australisches BB kommt zurück – Fans sind dennoch enttäsucht

Nachdem es zuletzt bereits zahlreiche Gerüchte gab, steht nun offiziell fest: Der große Bruder wird 2020 auch in Australien zurückkehren. Offenbar wagen sich die Macher für „Big Brother Revolution“, so der neue Name der Show, an das nordamerikanische Konzept. Für Verstimmung unter Fans sorgt ein Gerücht, wonach die Show vorab produziert wird. Für die Produktionsfirma EndemolShine könnte das jedoch ein wichtiger Schritt sein.

Big Brother Revolution

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Es war das vielleicht schlecht gehütete Geheimnis Australiens. Bereits seit Wochen geisterten durch die Medien Spekulationen, dass der große Bruder auch Down Under ein Comeback feiern könnte. Nachdem  zuletzt die Gerüchte zunahmen, hat heute das Seven Network die Meldungen im Rahmen seiner Upfronts offiziell bestätigt. Auch in Australien wird es ein Big Brother 2020 geben.

Big Brother Revolution: Neue Regeln, neue Ära

Die neue Staffel – nunmehr die 12. Runde des Landes – wird mit dem Untertitel „Revolution“ nach den Olympischen Spielen aus Tokio auf Sendung gehen. Allzu groß ist die Freude über das Comeback bei den Big Brother-Fans in Australien aktuell jedoch nicht. Zuletzt machten Berichte die Runde, wonach Seven das nordamerikanische Big Brother-Format ohne Zuschauerbeteiligung adaptieren und darüber hinaus sogar mehrere Monate im Voraus ausgezeichnet wird. Für letzteres spricht, dass EndemolShine für die Monate Januar bis April Personal für eine große Reality-Produktion sucht – die olympischen Spiele aber erst Anfang August enden.

Eine offizielle Bestätigung für diese Gerüchte gab es seitens Seven bei der Programmankündigung nicht. Der gezeigte Trailer deutet jedoch sehr stark darauf hin, dass sich die australischen Macher bei Big Brother Revolution tatsächlich am nordamerikanischen Format versuchen. So werden „neue Regeln“ und eine „neue Ära“ versprochen, bei der die Spieler „ihre Freunde rauswählen“ müssen. „Abstimmen, rauswählen, gewinnen“ sei die Devise. Hinterlegt sind diese Szenen dabei nahezu ausschließlich mit Szenen aus dem amerikanischen und kanadischen Big Brother.

So funktioniert das nordamerikanische Big Brother

Das nordamerikanische Format wird von Fans häufig als „Survivor in einem Haus“ beschrieben. Denn wie bei der in Deutschland mehrfach gefloppten Inselshow sind die Bewohner angehalten, strategische Allianzen einzugehen, offen über Nominierungen zu sprechen und sich gegenseitig aus dem Haus zu wählen. Dazu wird in einem Match ein sogenannter „Head of Household“ ermittelt, der als einziger zwei Bewohner auf die Nominierungsliste setzen darf.

In einem weiteren Match haben die Nominierten sowie weitere ausgewählte Bewohner die Chance, die „Power of Veto“ zu gewinnen und so einen Nominierten zu schützen. Der „Head of Household“ ist dann gezwungen, einen Ersatzkandidaten zu benennen. Anschließend stimmen die Bewohner im Sprechzimmer geheim darüber ab, wer tatsächlich das Haus verlassen soll. Auch der Gewinner wird von einem Teil der Bewohner gewählt, der sogenannten „Jury“. Sie besteht aus den zuletzt aus dem Haus gewählten Bewohnern.

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Wird das australische Big Brother vorab aufgezeichnet?

Sie könnte auch der Grund sein, warum Big Brother Revolution womöglich vorab aufgezeichnet wird. In den USA und Kanada ziehen die Mitglieder der Jury in ein separates Haus, in dem sie weder die TV-Folgen noch den Live-Stream verfolgen können. Sie erhalten lediglich kurze Videoupdates darüber, wer Matches gewonnen hat oder nominiert worden ist. Zudem können die frisch aus dem Haus gewählten Bewohner natürlich über die Ereignisse in dem Haus sprechen.

Wenn das australische Big Brother nun vorab aufgezeichnet wird, kann sich der Sender zumindest die Kosten für dieses Jury-Haus sparen. Generell sei es laut dem Medienblog TV Blackbox ein Ziel der Produktionsfirma EndemolShine, die Kosten für das Format zu senken. Daher gäbe es sogar Überlegungen, auf eine Moderatorin oder Moderator zu verzichten.

Darum könnte das neue Konzept für EndemolShine aufgehen

Gleichwohl müssten Sender und Produktionsfirma mit dem Wechsel auf das nordamerikanische Format auf eine Einkommensquelle verzichten: Ohne Zuschauerbeteiligung gibt es schließlich auch keine kostenpflichtigen Telefonvotings. Und doch könnte sich dieser Schritt zumindest für EndemolShine lohnen, denn es dürfte die Chancen erhöhen, die neue australische Staffel auch ins Ausland zu verkaufen. ITV Studios gelingt dies beim Konkurrenzformat Love Island, bei dem Zuschauerabstimmungen ebenfalls nicht im Mittelpunkt stehen, außerordentlich gut. So wird das australische Love Island auch in einigen europäischen Ländern gezeigt. EndemolShine selbst versuchte, die erste Promi-Staffel aus den USA an Sender im Ausland zu verkaufen und fand mit dem Nine Network in Australien ebenfalls einen Abnehmer.

Netflix auf der Suche nach Reality-Shows

Das amerikanische Format macht Big Brother zudem attraktiver für Streamingdienste wie Netflix, die sich auf Sendungen zum zeitunabhängigen Abruf spezialisieren. Hierzu passt eine Sendung wie das klassische Big Brother mit wöchentlichen Live-Shows und Zuschauerabstimmung jedoch nicht. Schließlich würde das Format die Zuschauer dazu zwingen, die Sendung zumindest in festen Zeitkorridoren oder gar live zu verfolgen.

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Bereits im vergangenen Jahr gab es Gerüchte, wonach EndemolShine Netflix als neue Heimat für Big Brother UK gewinnen wollte. Es ist nicht auszuschließen, dass die Produktionsfirma Netflix mit Big Brother Revolution ein fertiges Produkt anbieten wird, um dem Streaming-Pionier so den großen Bruder schmackhaft zu machen. Dass man sich bei Netflix auch für Reality-TV interessiert, zeigt ein anderes Beispiel. So lässt die Plattform für die USA, Frankreich und Brasilien das Format „The Circle“ vorab produzieren. Beschreiben lässt sich dieses als „Big Brother USA für das Internet-Zeitalter“.

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