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Reality-Show in Südkorea: Selbstmord bei Dreharbeiten

In dieser Woche machte eine traurige Meldung aus Südkorea die Runde. Eine Teilnehmerin bei der Dating-Show „Jjak“ hat sich selbst erhängt, weil sie unglücklich mit ihrer Rolle in der Sendung war. Nachdem sie von ihrem Traumdate verstoßen wurde, zwangen die Produzenten sie, fortan alleine zu essen.

Jjak Südkorea

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Jjak Südkorea

Jjak: Die südkoreanische Antwort auf den Bachelor

„Big Brother“ löste mit seiner Premiere im Jahr 1999 einen wahrhaften Reality-TV-Boom im Fernsehen aus. Neben dem großen Bruder selbst gibt es inzwischen eine Unzahl an ähnlich gelagerten Formaten, bei denen normale Menschen auf Schritt und Tritt beobachtet werden. Sendungen wie “Der Bachelor” fügen dem Erfolgsrezept zudem eine neue Komponente wie das Dating hinzu. Auch der sündkoreanische TV-Sender SBS hat seit 2011 mit „Jjak“ („Der Partner“) eine solche Sendung im Programm. In der Hoffnung, den Partner fürs Leben zu finden, ziehen zehn Singles für eine Woche in ein Gästehaus, das in der Sendung als „Liebesstadt“ bezeichnet wird. Dabei müssen sie sich bei „Jjak“ auch immer wieder körperlichen Herausforderungen stellen. Besonders gemein: Sollte ein Kandidat von seinem ausgewählten Partner zurückgewiesen werden, muss er fortan alleine im Freien essen.

Reality-TV-Kandidatin begeht Selbstmord

Frau Chun, eine der Teilnehmerinnen in der jüngsten Folge, ist dieses Schicksal wiederfahren. Die Produzenten der Show hatten danach keine Gelegenheit mehr ausgelassen, sie als Einzelgängerin und bemitleidenswertes Mädchen darzustellen. Dies berichteten zumindest Freunde, nachdem sich Chun selbst noch während der Dreharbeiten mit dem Kabel eines Föns erhängt hat. Entdeckt wurde sie von einer weiteren Kandidatin und einem Jjak-Produzenten, nachdem sie beim Abendessen fehlte. In ihrem Abschiedsbrief schrieb sie: „Mutter, Vater, es tut mir Leid. Ich kann leider nichts anderes sagen, es fällt mir sehr schwer. Ich will nicht mehr leben, meine Tränen hören nicht mehr auf zu fließen. Ich will mein artentypisches Leben genau hier beenden. Es tut mir sehr leid. Als ich hierher kam, haben sich die Mitarbeiter sehr um mich gekümmert. Dafür bin ich sehr dankbar, aber es ist gerade so schwer. Euch allen, die ich geliebt hab. Es tut mir für euch alle Leid. Es tut mir so sehr leid. Und vielen Dank.“

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Sender will Verantwortung für den Selbstmord nicht übernehmen

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Die Jjak-Kandidatin hat sich während der Dreharbeiten nicht nur gegenüber Freunden über ihre Darstellung in der Sendung beschwert. In ihrem letzten Telefonat mit ihrer Mutter, sagte Chun, dass sie nicht mehr in Südkorea leben wolle, falls die Sendung ausgestrahlt wird. Auch andere Jjak-Kandidaten haben nach dem Vorfall von Demütigen während der Dreharbeiten gesprochen. Die geplante Folge der Datingshow mit Chun wurde derweil aus dem Programm gestrichen. Der Jjak-Sender SBS hat zudem psychologische Hilfe für die Teilnehmer, Familienmitglieder und Mitarbeiter angekündigt und der Familie eine bisher nicht näher bekannte Wiedergutmachung versprochen. Verantwortung für den Selbstmord will der Sender jedoch nicht übernehmen.

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