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Reality Queens – Beschneidung am Drehort – Stopp gefordert

Den "Reality Queens auf Safari“ soll im Wüstensand nun auch noch das Wasser abgegraben werden. Empörung unter anderem bei "Tanzania-Network" über die Meldung, dass es am Drehort zu "Reality Queens" in Tansania zu barbarischen Beschneidungen gekommen sein soll. Die Hintergründe lest ihr hier:

Reality Queens - Beschneidung

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Reality Queens - Beschneidung

Reality Queens – Beschneidung von einem Mädchen während der Dreharbeiten

BILD berichtet heute von folgender Aussage der Kandidatin Gabby: “Eine Massai-Frau erzählte, dass gerade ein Mädchen beschnitten worden sei und sie einen Heilungstanz tanzen. Da steckte in einem Baum eine verrostete Rasierklinge. Mit der wurde die Operation wohl durchgeführt.“

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Darf man “Reality Queens auf Safari“ weiterhin ausstrahlen?

BILD wäre nicht BILD, wenn sie ProSieben nicht zu diesem Eklat befragt und eine Stellungnahme gefordert hätte. Der Sender sah sich in keinerlei Verantwortung und beantwortete die Presseanfrage lapidar: “Es gab vor Ort keinen sichtbaren Beweis, dass eine Mädchen-Beschneidung stattgefunden hat. Es gab Gerüchte, dass zwei Jungen beschnitten wurden, um in die Krieger-Riege zu kommen.“ Doch der Sender muss sich auf gewaltigen Gegenwind gefasst machen, denn mehr als weitere 22 Entwicklungshilfe-Organisationen haben sich in einem offenen Brief an den ProSieben gewandt und den sofortigen Stopp der Ausstrahlung von Reality Queens gefordert.

“Reality Queens auf Safari“ – beleidigend und menschenunwürdig

Die Organisation begründet ihre Forderung in ihrem offenen Brief wie folgt: “Das Format der Sendung verstärkt allgemein verbreitete Stereotype gegenüber dem ostafrikanischen Land Tansania, schürt gängige Vorurteile und stellt die Menschen des Landes in einer rassistischen und diskriminierenden Form dar. Bereits im Vorspann der Sendung wird Tansania als ein kleines Land dargestellt, in dem ‘Afrika noch mehr als eine Showkulisse’ ist, ‘die Tiere richtig wild’ und ‘die Naturvölker richtig echt’ sind. Dies entspricht – bei einer Größe des 2,5-fachen der Bundesrepublik, gut 45 Millionen Einwohnern, Tansanias kultureller Vielfalt und mit 130 unterschiedlichen Ethnien und Sprachen – nicht annähernd der Realität.“
Wir geben hier den weiteren Inhalt des Schreibens in ungekürztem Text wieder:
“Einige Aussagen der Kandidatinnen in der Sendung vom 22.8.2013 lassen sich hingegen nicht mehr mit mangelnden Kenntnissen oder mit einem (inszeniert) niedrigen Bildungsniveau und Intellekt derer selbst entschuldigen, sondern überschreiten eindeutig eine Grenze zur Erniedrigung. Als Beispiel sei hier die Aussage einer Kandidatin genannt, die darauf verweist, dass die tansanischen Männer bei ihrer Ankunft (der Kandidatinnen) am Flughafen einen Samensturz gehabt hätten.“
ProSieben kündigte gestern an, die Sendung fortsetzen zu wollen.

Hat die Forderung der Organisation Berechtigung?

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In vielen afrikanischen Ländern ist die Genitalverstümmelung leider noch immer “normales Selbstverständnis”, in Deutschland ist der Eingriff völlig zu Recht strafbar und fällt unter den Straftatbestand der gefährlichen, maximal schweren und grausamen Körperverletzung.

Wenn nun aber in Afrika das Wissen und die Einsicht über die Schwere dieses Eingriffes noch vollends fehlt, wenn man dort – so unglaublich es klingen mag – mit dem Entfernen und der Verstümmelung der äußeren Geschlechtsteile seinem Kind einfach nur den Weg in eine gute Zukunft ebnen will, dann wird der Umgang mit diesem Thema für den nichtafrikanischen Zuschauer äußerst schwierig. Was für die meisten Deutschen ein “afrikanisches Problem” ist, bedeutet dem einfachen afrikanischen Volk – vereinfacht ausgedrückt – “Fürsorge für die Töchter”.
Vielleicht sollten wir uns im Fall “Reality Queens” und den äußerst grausamen “medizinisch-sozialen” Gepflogenheiten und Bräuchen der Afrikaner aus der Kritik heraushalten und beginnen doch besser bei uns und schicken die “Reality Queens” mit ihrem oft auch grausam-dümmlichen Auftreten dem afrikanischen Volk gegenüber oder der Offenbarung ihres “verstümmelten IQs” in die “Schäm-Dich-Ecke”.

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