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Was ist von den jüngsten Newtopia-Stellungnahmen zu halten?

Ein zweites Statement der Produktionsfirma Talpa sorgt für Aufruhr unter den Fans. Haben die Macher damit ihrer ersten Stellungnahme widersprochen? Nicht wirklich. Zu kritisieren gibt es an dem neuen Statement dennoch etwas.

Newtopia TV-Zusammenfassung
(c) SAT.1/Andre Kowalski

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Ein bisschen kurios ist es schon. Während Tele 5 derzeit montags erfolgreich auf Alkohol setzt, eine neue Talk-Sendung zu etablieren, hat der Alkohol einem noch recht jungen Sat.1-Format am vergangenen Montag fast schon das Genick gebrochen. Der Patient mit den Namen Newtopia liegt seitdem auf der Intensivstation der Produktionsfirma Talpa und hält die Verantwortlichen auf Trab. Um das Format zu retten, hat Sat.1 bereits in einem Statement mehr Transparenz versprochen. Geliefert wurde diese von Talpa bislang jedoch nicht.

Statements über Statements zu Faketopia

Stattdessen wurde den Fans eine zweite Stellungnahme präsentiert, die für einigen Wirbel sorgte. So wird in Internetforen und sozialen Netzwerken darüber diskutiert, ob die Produktionsfirma mit der heutigen Äußerung, es werden keine Meetings angesetzt, nicht dem gestern veröffentlichten Statement widersprach. Am Montag, dem 13. April 2015, gab die Produktionsfirma nämlich Kontakt mit den Pionieren zu: “In jeder Reality-Show werden die Teilnehmer von den Producern der Show beraten und betreut. Dies geschieht in Newtopia – und in der holländischen Version Utopia – sehr zurückhaltend. Die Producer nehmen diese Möglichkeit zu Zeiten wahr, in denen die Kameras abgeschaltet sind, z.B. während Wartungsarbeiten.”

Kein Widerspruch bei zweiter Stellungnahme

Wer die Formulierungen der beiden Statements genau liest und nicht nur nach der nächsten klickträchtigen Schlagzeile im Faketopia-Skandal sucht, wird keinen Widerspruch in den Statements finden. Gestern bestätigte Talpa eine “Beratung und Betreuung”, wie sie die Produktion bereits vor dem nächtlichem Meeting zugab. Schon eineinhalb Wochen vor dem Skandal-Treffen in der Scheune veröffentlichte Talpa ein Video auf newtopia.de, das Kontakt zu den Pionieren im Technikraum einräumte. Damals erklärte Redaktionsleiter Ralf Reibinger: “Der Kontakt, der von uns oder auch von den Pionieren zu uns aufgenommen wird beschränkt sich auf Notfälle.” Als Beispiele wurden Zahnschmerzen, Sicherheitsprobleme oder Gespräche mit Psychologen genannt.

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Sat.1 und Talpa: Geheimtreffen einmalige Sache

Es ergibt nur wenig Sinn, wenn man Talpa nun unterstellen will, auch diese Kontaktaufnahmen abzustreiten. Wenn die Produktionsfirma nun davon spricht, dass es keine angesetzten Meetings gibt, bezieht sich das auf persönliche Besuche wie Montagnacht, also tatsächliche Versammlungen. Das wird auch aus der zweiten Stellungnahme von Sat.1 ersichtlich. Dort heißt es: “Der nächtliche Besuch der Produktions-Mitarbeiterin war mit niemandem abgesprochen – und einmalig.” Da die betrunkene Mitarbeiterin den Pionierin erklären musste, dass es solche Geheimtreffen auch im niederländischen Original gibt, dürfte diese Aussage wohl wirklich der Wahrheit entsprechen. Sie schließt auch nicht aus, dass es in Zukunft – wie es Talpa nennt – Beratung und Betreuung geben wird, sprich Kontaktaufnahmen durch den Technikraum. Sat.1 räumte das in seiner heutigen Stellungnahme auch ein.

Faketopia-Skandal geht über das Meeting hinaus

Doch bedeutet das, dass der Vorfall komplett aufgeklärt wurde und die Fans der Sendung nicht mehr misstrauisch gegenüberstehen sollten? Mitnichten. Beide Statements, die heute veröffentlicht wurden, beschränken den Aufschrei in der Newtopia-Community auf das nächtliche Meeting. Das Problem, das die Zuschauer jetzt haben, ist jedoch viel größer. Es geht nicht nur darum, ob es bereits in der Vergangenheit solche Geheimtreffen gab. Es geht um die Frage, ob in der Vergangenheit einzelne Pioniere Anweisungen im Technikraum erhalten haben. Dies wurde nicht nur von den Zuschauern immer wieder vermutet, sondern auch von der inzwischen beurlaubten Produzentin im Meeting angesprochen. So sollen vier Kandidaten bereits am Morgen über die Restaurant-Pläne informiert worden sein. Hier gilt es stärker Aufklärungsarbeit zu leisten. Fans haben gesehen, was nachts passierte. Nun wollen sie wissen, was tagsüber im Technikraum passierte.

Weitere Aufklärung der Vorfälle nötig

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Auch die Stellungnahme zu den Drehbuch-Vorwürfen greift nicht weit genug. “Ehrlich gesagt: Wenn es ein Drehbuch gäbe, hätten wir nicht 8 Wochen auf den ersten Kuss warten müssen”, schreibt Sat.1 in seiner jüngsten Stellungname. Und auch diese Aussage dürfte der Wahrheit entsprechen. Auch wenn unter Zuschauern die Worte “Drehbuch” und “Scripted Reality” in den Mund genommen wurde: Kein Fan dürfte angenommen haben, dass es ein klassisches Drehbuch mit minutiös geplanten Ereignissen gibt. Wenn von Drehbuch und gescripted gesprochen wird, sind geplante Aktionen seitens der Produktion gemeint. Aktionen, die ein bestimmtes Verhalten der Pioniere provozieren. Aktionen, die ohne Eingriff der Produktion nicht zustande gekommen wären (Candys Haare, das Newtopia Nackt-Shooting). Die Vorwürfe der Zuschauer diesbezüglich wurden bislang nicht glaubwürdig widerlegt oder bestätigt.

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