Apple hat geschrieben:[...] Ihre eigenen Erfahrungen mit der Methode waren gut und das wollte sie weitergeben, nicht mehr. Daraus jetzt zu schließen, dass Conny [...]mit der Meinung des Erfinders übereinstimmt, ist an den Haaren herbeigezogen, der Meinung bin ich immer noch. [...]
Ich klammre die Sache mit Hitler jetzt mal aus und hätte auch keine Freude daran, die Werke von Antisemiten vorbehaltlos zu bewundern. Denn irgendwie und irgendwo dringt die Weltanschauung doch durch und wird von anderen für politische Zwecke genutzt. Bestes Beispiel Richard Wagner, für dessen Musik ich mich als Kind/Jugendliche unglaublich begeisterte. Er war aber nicht zufällig absolut bevorzugter Komponist der Nazis, sein "Rienzi" Hitlers Lieblingsoper und die Inhalte - na ja, das würde jetzt aber wirklich zu weit führen.
Die Biene Maja kenne ich aus dieser Zeit übrigens auch, aber meine erklärten Lieblinge waren "Vater und Sohn" von e. o. Plauen, und ich war sehr traurig, als es die Comic-Bände plötzlich nicht mehr zu kaufen gab. Der Grund dafür wurde erst nach dem Ende des Faschismus publik. Erich Ohser (e. o. Plauen) hatte sich frühzeitig bei den Nazis durch Hitler-/Goebbels-Karikaturen unbeliebt gemacht, konnte sein "Vater und Sohn" nur nach Annahme eines Künstlernamens überhaupt veröffentlichen, wurde aber trotzdem 1944 verhaftet und entzog sich dem Prozessbeginn vor dem berüchtigten "Volksgerichtshof" durch den Freitod, während der Mitangeklagte hingerichtet wurde.
Also, da erkenne ich schon allerhand Unterschiede, an die ich nun jedesmal denken muss, sobald mir die nette Bine Maja begegnet. Aber das ist selbstverständlich nur meine persönliche (Alters)Sicht.
Doch zurück zu
Bert Hellinger!
Bei Wikipedia ist im Eintrag zu seinem Namen u. a. Folgendes zu lesen:
" [...]Hellinger geht so weit, Vergewaltigungen zu relativieren. Frauen sollen nach einer Vergewaltigung sehen,
„dass etwas ganz Großes geschehen ist, was auch immer die Umstände waren. (...) Die Frau anerkennt: Es ist etwas Großes vor sich gegangen, das ihr Leben verändert hat, und ein neues Leben ist da. Dem stimmt sie jetzt zu, wie es ist, auch den Umständen, durch die es entstanden ist. (...) Wenn die Frau, die ja die Leidtragende ist, zur Anerkennung der Bindung und der Folgen fähig wäre, hätte sie eine besondere Kraft und Würde. Stellen sie sich vor, eine Frau ist zu einem solchen Vollzug fähig, dass sie zu einem Kind sagt: 'In dir achte ich Deinen Vater, was immer auch war. Ich freue mich, dass du da bist, und ich stimme dem Vollzug nachträglich zu, wie er war.' Was für eine Größe ist da drin.“[7]
Ein Beispiel aus einer Aufstellung zeigt nach Claudia Barth (2006), dass Hellinger, anstelle den Betroffenen von Vergewaltigung zu helfen, sie in ihrer Unterdrückung belässt: Eine Frau, die zuvor von sechs Männern vergewaltigt worden war, suchte Hilfe. Hellinger wies die Stellvertreter der sechs Vergewaltiger an, sich in einer Reihe nebeneinander aufzustellen. Die Frau musste vor jeden einzelnen ihrer symbolisierten Peiniger treten und sich vor ihm verbeugen. Danach stellte Hellinger die Frau an das Ende der Reihe, in eine Linie mit den sechs dargestellten Vergewaltigern, und ließ die Frau sagen: «Hier ist mein Platz.» Damit war die Therapie zu Ende. [...]
Und dieser Abschnitt erinnert mich denn doch sehr fatal an Connys gestriges Gelabere, als sie beispielsweise von Diellza/Tatjanas Mutter sinngemäß verlangte, sie solle Andreia/Tatjanas Erzeuger mitteilen, dass sie sein Verhalten oder Leben oder wasweißichwas gutheiße und Diellza ihn stattdessen berechtigter Weise lieber zur Hölle schicken wollte oder so ähnlich.
Danach steht für mich erst mal fest, dass Conny gänzlich kritiklos in den Spuren ihres Guru wandelt und der Öffentlichkeit selbst seine frauen- und damit menschenfeindlichen Theorien vermitteln möchte.
In meiner Achtung ist sie dadurch tief gesunken, während sie leider gleichzeitig bei einigen Pionieren und offenbar auch allerhand Zuschauern punkten konnte. Im Moment ekle ich mich regelrecht vor ihr und wünschte sehr, dass sie vor weiteren Exerzitien dieser Art von der Bildfläche verschwände.