Wild Island ist die neue Realtity-Show von ProSieben. Bereits vor dem Start laufen Tierschützer Sturm. Die Sendung hat es sogar schon zu einem eigenen Hashtag auf twitter gebracht. Was wird ProSieben vorgerworfen?
Wild Island: Schon im Vorfeld sorgt das Reality-Format für Ärger
Am Sonntag, 08.11.15 beginnt das neue Realtity Format „Wild Island“, dabei schickt ProSieben Kandidaten zum Überlebenskampf in den Urwald und erntet dafür schon den ersten Shitstorm auf twitter und auch Facebook, zudem laufen Tierschützer Sturm.
Der deutsche Tierschutz äußert sich klar zu Wild Island
„Dass Laien dazu befugt sein sollen, Vögel, Fische, Schweine und sogar Reptilien zu schlachten, ist aus Tierschutzsicht völlig inakzeptabel“, kritisierte der Deutsche Tierschutzbund kurz vor Ausstrahlungsbeginn des neuen Formats in Bonn. Es wurde bemerkt und auch angekreidet, dass für die Quoten immer skandalösere Situationen und obendrein noch drastischere Bilder benötigt werden.
Protest und Shitstorm auf twitter
Unter dem Hashtag #StopWildIsland laufen die Gegner Sturm und lassen ihrer Wut über das Format freien Lauf. Hier ein Beispiel und die Antwort von ProSieben:
Stellt euch vor, es ginge darum das Hunde getötet werden. Keiner würde mehr darüber diskutieren, ob das ethisch okay ist. #StopWildIsland
— Andre Teilzeit (@andreteilzeit) November 4, 2015
In Deutschland werden jedes Jahr 750 Millionen Tiere im Schlachthof getötet. Auf #WildIsland sterben in vier Wochen 5. #StopWildIsland
— ProSieben (@ProSieben) November 4, 2015
Welche Vorwürfe werden ProSieben und somit Wild Island gemacht?
Neben dem Vorwurf, dass es unnötig sei, auf einer Insel nur für eine Show Schweine, Katamarane und andere Tierarten zu töten kommt hinzu, dass es Laien sind, die sich dort von Tieren ernähren. ProSieben Sendersprecher Christoph Körfer entgegnet: „Alle Abenteurer wurden in einem Survivaltraining unterrichtet, wie man Tiere artgerecht tötet“ und weiter „Im Cast ist mit Gregor ein Jäger, der auf einem Bauernhof lebt und seit Jahren Erfahrungen mit dem Leben und Töten von Tieren hat.“
Ein blutiger Trailer soll Lust auf die Show machen
Für weiteren Unmut der Leute führt ein blutiger Trailer. Es wird laut gekreischt, geweint, geblutet. Und es gibt Tiere zu sehen, wilde Tiere. „24 essbare Arten … du bist eine davon“, liest man auf Internetseite der Show des Senders ProSieben, daneben schwimmt ein Alligator lauernd im Wasser. „Sie kämpfen nicht um Geld und Ruhm. Sie kämpfen ums pure Überleben!“, spricht die Stimme im Trailer weiter.
Der Mediensoziologe Rainer Winter erklärt: „Das Fernsehen ist heute nicht mehr nur Unterhaltung“, sagt der Forscher, „der Zuschauer will auch etwas lernen.“ Nun darf man sich fragen, wie wichtig es für die deutschen Zuschauer ist zu wissen, wie man Reptilien aufspiest.
Der Shitstorm ist gut für die Quoten
Dass die Medienpräsenz durch die Kritik des Tierschutzes ProSieben in die Karten spielt, darf man getrost behaupten. Die Vergangenheit zeigte, dass es die Neugierde der Leute steigert. Davon ausgehend dürfte die Show zum Erfolg werden – oder gibt es doch genug Menschen, die sich eine andere Abendunterhaltung vorstellen?
Weitere Meinungen zum Format
Denkanstoß: Gladiatorenarena = Unterhaltung = 264 v. Chr. bis Anfang des 5. Jh. n. Chr. Wild Island = Unterhaltung = 21. Jh #stopwildisland
— Barbie (@Barbie_Rella) November 4, 2015
TIERQUÄLEREI SOLLTE NICHT BESCHÖNIGT WERDEN. TIERQUÄLEREI IST KEINE ABENDUNTERHALTUNG. TIERQUÄLEREI IST GRAUSAM. #StopWildIsland
— 🙁 (@diesesfeuerwerk) November 4, 2015
Wenn ihr so ein Spiel spielen wollt, gerne. Aber dann tauscht die Tiere mit den Leuten von ProSieben aus. #StopWildIsland
— Maryina (@DieMaryina) November 4, 2015