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Analysiert: Wer schaut eigentlich Promi Big Brother 2017?

Jeden Morgen liefern wir euch als eine der ersten Seiten im Netz die Quoten vom Vortag. Nach einer Woche Promi Big Brother 2017 haben wir uns die Zuschauerzahlen nun nochmals genauer angesehen und uns gefragt: Wer schaut die Sat.1-Show überhaupt an und in welchen Gruppen ist der große Bruder besonders erfolgreich?

Promi Big Brother 2017 Zuschauer
Foto: Sat.1/Willi Weber

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Mit der Entscheidung, keinen Live-Stream anzubieten und die bei Zuschauern eigentlich recht beliebte Late Night Show in abgespeckter Form ins Internet zu verlagern, trübte Sat.1 bei den Fans die Vorfreude auf die fünfte Promi Big Brother-Staffel. Zusammen mit einer eher dürftigen Marketingstrategie sowie schlecht geschrieben und dürftig vorgetragenen Moderationstexten von der Karte sorgte dies für den schlechtesten Promi Big Brother-Start aller Zeiten und rapide eingestürzten Zuschauerzahlen.

Inzwischen hat sich die Lage für Sat.1 gebessert. Die Quoten zogen zuletzt deutlich an und erreichten am Freitag mit 15,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen einen neuen Staffelrekord. Und auch beim Gesamtpublikum lief es mit 10,4 Prozent recht ordentlich. Doch wie genau setzt sich das Promi Big Brother-Publikum in diesem Jahr eigentlich zusammen? Wir sind dieser Frage nachgegangen und haben die Promi Big Brother-Quoten 2017 im Detail analysiert.

Alter der Zuschauer von Promi Big Brother 2017

Obwohl es sich bei Big Brother um einen wahren Klassiker im Fernsehen handelt – die Show startete bereits im Jahr 2000 bei RTL2 – ist die Show beim jungen Publikum der 14- bis 19-Jährigen am erfolgreichsten. Schon die Auftaktshow lieferte in dieser Gruppe mit 14,9 Prozent überdurchschnittliche Werte, eine Woche später waren es zur Halbzeitshow sogar 26,8 Prozent Marktanteil. Und das ist noch nicht alles: Die jugendlichen Zuschauer erweisen sich sogar als äußerst treue Fans. Die Sonntagsfolge, die den bisherigen Quotentiefpunkt der Staffel markierte, lief mit 16,4 Prozent bei den 14- bis 19-Jährigen sogar besser als die Startshow.

Kleiner Wermutstropfen für Sat.1: Bei den 14- bis 19-Jährigen handelt es sich aus demographischer Sicht um die kleinste Zuschauergruppe. So stammten am Freitag rund 100.000 Zuschauer aus dieser Altersklasse, die zahlenmäßig größte Gruppe sind jedoch die 50- bis 64-Jährigen (560.000 Zuschauer am Freitag). Dort interessiert man sich jedoch nur bedingt für Promi Big Brother 2017. 8,6 Prozent Marktanteil erreichte der große Bruder zum Auftakt, am Freitag waren es immerhin 9,4 Prozent. Schlechter lief es nur bei den Zuschauern, die älter als 65 sind. Waren es beim Auftakt nur 3,4 Prozent Marktanteil, reichte es für Halbzeitshow gerade einmal für 5,6 Prozent in dieser Altersgruppe.

Erfolgreicher läuft es dafür bei den 40- bis 49-Jährigen. Nachdem es zum Auftakt nur für einen unterdurchschnittlichen Marktanteil von 11,7 Prozent, kletterten die Quoten in dieser Altersgruppe in dieser Woche besonders stark. Am Donnerstag erzielte Sat.1 hier bereits einen Marktanteil von 16,2 Prozent, gestern waren es dann 16,3 Prozent. Ähnlich wie die 14- bis 19-Jährigen zeigten sich übrigens auch die 40- bis 49-Jährigen relativ treu. Am Quotendesaster-Sonntag rutschte der Marktanteil hier nur auf 10,6 Prozent ab.

Etwas wechselhaft sind die Quoten indes bei den 20- bis 29-Jährigen. Waren es zum Auftakt noch gute 13,8 Prozent Marktanteil, standen am Sonntag nur noch 3,7 Prozent zu Buche. Damit waren es insbesondere auch die 20- bis 29-Jährigen, die für das Quotendesaster sorgten. Zu Promi Big Brother 2017 zurückgefunden hat diese Altersgruppe übrigens nur zum Teil. Mehr als 9,9 Prozent waren auch am Freitag für Sat.1 hier nicht drin.

Ähnlich sieht es auch bei den 30- bis 39-Jährigen aus. Nach ordentlichen 12,5 Prozent zum Auftakt fielen die Quoten zum Sonntag in dieser Gruppe besonders stark. Nur 8,5 Prozent standen für die dritte Folge zu Buche. Die Erholung setzte nur langsam ein. Während am Donnerstag in den meisten Altersgruppen die Quoten vom Auftakt getoppt werden konnten, blieb Promi Big Brother 2017 mit 11,5 Prozent in dieser Gruppe hinter den Startwerten zurück. Erst zur Halbzeitshow gab es auch hier mit 15,3 Prozent einen neuen Rekord.

Frauen interessieren sich mehr für Promi Big Brother 2017

Nicht verwunderlich ist, dass Promi Big Brother, nicht unähnlich einer Daily Soap, bei Frauen gefragter ist als bei Männern. Zum Auftakt reichte es für 9 Prozent Marktanteil bei den Damen über 14 Jahren, aber nur für 6,5 Prozent bei den Herren über 14. An diesem Verhältnis hat sich bis zum Freitag nichts geändert, auch wenn sich der Marktanteil mit 11,8 Prozent bzw. 8,7 Prozent bei beiden Geschlechtern steigen konnte.

Allerdings lässt sich wohl sagen, dass die männlichen Fans etwas treuer sind, während die weiblichen Zuschauer etwas kritischer eingestellt sind. Bei den Damen fiel der Quotenabsturz am Sonntag nämlich mit nur 7,9 Prozent deutlich größer aus als bei den Herren (6 Prozent).

Je besser die Bildung, desto geringer das Interesse

Betrachtet man den erreichten Schulabschluss, so ist Promi Big Brother 2017 bei denen am erfolgreichsten, die eine weiterführende Schule besucht haben, aber kein Abitur gemacht haben. Hier reichte es zum Auftakt für 9,3 Prozent Marktanteil, eine Woche später waren es dagegen 12,4 Prozent. Bei den Abiturienten ging es von 7,9 Prozent etwas nach oben auf 9,2 Prozent für die Halbzeitshow, wobei am Tag zuvor sogar noch 11,2 Prozent aus dieser Gruppe zu Promi Big Brother 2017 eingeschaltet hat.

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Kaum gefragt ist die Show bei Zuschauern mit abgeschlossenem Studium. Nur mageren 5,7 Prozent standen bereits bei der Einzugsshow zu Buche. Bitter für Sat.1 ist hier auch, dass die Zuschauer aus dieser Gruppe auch kaum zum großen Bruder zurückkehren. Am Sonntag fiel der Marktanteil auf 3,1 Prozent herunter, die Halbzeitshow blieb darüber hinaus mit 4,6 Prozent ebenso unter den Auftaktwerten.

Genau anders herum ist bei Personen, die die Volks- oder Hauptschule besucht haben. Während in allen anderen Gruppen die Quoten am Sonntag abgestürzt sind, konnte Sat.1 hier seinen Marktanteil ausbauen. Von 7,6 Prozent ging es auf 8,2 Prozent hinauf, am Freitag waren es dann sogar 10,9 Prozent Marktanteil.

Selbstständige sind besonders treu, Beamte bleiben fern

Unterteilt man die Zuschauer nach ihrem Arbeitsverhältnis, so stechen die Beamten besonders hervor. 10,5 Prozent von ihnen schalteten zum Auftakt von Promi Big Brother 2017 in Sat.1 ein, womit es genauso gut lief wie bei den Angestellten. Doch schon am Sonntag standen nur noch 3,4 Prozent Marktanteil auf der Uhr. Erholt hat sich der große Bruder in dieser Gruppe nur zum Teil. Am Donnerstag waren es immerhin 9,2 Prozent Marktanteil, am Freitag reichte es dagegen nur für 7,7 Prozent.

Bei den Angestellten konnte Promi Big Brother 2017 dagegen seine Quote gegenüber dem Auftakt auf 11,7 Prozent ausbauen. Am erfolgreichsten ist die Show aber inzwischen bei einer anderen Gruppe: den Arbeitern. Hier ging es binnen einer Woche von 6,4 Prozent auf 12,8 Prozent.

Nicht sonderlich kritisch mit den gelieferten Live-Shows scheinen die Zuschauer ohne Berufstätigkeit zu sein. Dort konnte Sat.1 schon am Sonntag seinen Marktanteil leicht von 6,6 Prozent auf 6,8 Prozent steigern. Bei der Halbzeitshow am Freitag wurden sogar 8,8 Prozent gemessen.

Kurioser mutet lediglich die Quotenentwicklung bei den Selbstständigen an. Mit 8,6 Prozent lief die Sonntagsausgabe bei ihnen deutlich erfolgreicher als der Auftakt, der nur einen Marktanteil von 6,6 Prozent in dieser Gruppe erzielte. Damit lief es für die Folge sogar besser als für die Halbzeitshow (8,4 Prozent) und die Sendung am Donnerstag (7,2 Prozent).

Zuschauer mit mittlerem Einkommen sind die treusten

Besonders enttäuscht vom Auftakt und den ersten Folgen Promi Big Brother 2017 waren Erwachsene ab 14 Jahren, die über ein Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 1750 Euro verfügen. Schon zum Auftakt schalteten nur 7,5 Prozent von ihnen ein, am Sonntag ging es runter auf 5,9 Prozent. Doch immerhin gab diese Personengruppe dem großen Bruder und Sat.1 eine zweite Chance, wodurch der Marktanteil zuletzt wieder kletterte und 10,6 Prozent für die Halbzeitshow erreichte.

Nicht so bei den Personen mit einem niedrigen Haushaltsnettoeinkommen von maximal 1000 Euro. Bei ihnen läuft Promi Big Brother 2017 relativ gesehen zwar am erfolgreichsten, doch die Quoten blieben am Freitag mit 11,7 Prozent unter dem Auftaktswert von 13,3 Prozent. Am Sonntag reichte es derweil für einen Marktanteil von 10,6 Prozent.

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Äußerst stabil zeigen sich die Zuschauerzahlen bei den Erwachsenen mit einem mittleren Einkommen. Hier schauen im Schnitt 400.000 Personen zu, die Ausschläge nach oben (z.B. 410.000 am Donnerstag) und unten (z.B. 380.000 am Sonntag) sind minimal. Das resultiert in Marktanteile von 6,4 Prozent (Auftaktshow), 8,0 Prozent (Sonntag) und 8,6 Prozent (Halbzeitshow).

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